VIELFALT SCHÜTZEN

Verkehrswege greifen in die Lebensräume von Tieren und Pflanzen ein. Wir sorgen daher für die weitere Vernetzung dieser Räume, zum Beispiel durch Grünquerungen, und fördern naturnah bewirtschaftete Grünflächen.

In diesen beiden Bereichen unseres Biodiversitäts-Managements entwickelten wir 2016 neue Konzepte und Maßnahmen und stellten dafür zusätzlich einen ausgebildeten Förster und eine Grünraummanagerin ein.

Mit 65 km2 bestockter Fläche und ca. 34.000 Einzelbäumen ist die ASFINAG einer der größten Besitzer von bewaldeten Flächen in Österreich. Für diesen Bestand wird bis Ende 2018 ein Baumkataster und eine Forsteinrichtung erstellt. Ziel ist eine Niederwaldbewirtschaftung mit einem vielfältigen und gesunden Baumbestand. Die Wälder haben mehrere Aufgaben: Neben ihrer natürlichen Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dienen sie teilweise auch als Sicht- oder Seitenwindschutz.

An unsere Autobahnen und Schnellstraßen schließen auch 33 km2 Mähflächen und 13 km2 sonstige Grünflächen an. Ein Teil dieser Flächen wurden zum Ausgleich für den Straßenbau und zum Erhalt der geschützten heimischen Fauna und Flora angelegt. Das Management dieser Flächen wollen wir weiterentwickeln. 2016 starteten daher die Vorarbeiten für die Erstellung eines Ausgleichsflächenkataster. Gleichzeitig entstand ein einheitliches Konzept für die Wildbeobachtung. Es soll 2017 ausgerollt werden und neben der Funktionalität auch die Planung und Errichtung künftiger Grünbrücken verbessern. Dazu werden an rund 20 Grünquerungen Wärmebildkameras installiert, Fährten untersucht oder Bodenfallen aufgestellt.

Seit April 2016 beteiligen wir uns an der österreichweiten Initiative „Natur verbindet: Jeder Quadratmeter zählt“. Dieses Projekt von Naturschutzbund, Umweltministerium, Landwirtschaftskammer und den Bundesforsten sammelt wertvolle „Quadratmeter“ Blühflächen, bunte Ackerränder oder auch Wildblumenwiesen. Die Initiative ruft Privatpersonen, Unternehmen und andere Organisationen dazu auf, ihre Naturflächen zu verbinden. Denn „Natur verbindet“ will eine Karte möglichst großer, zusammenhängender, naturnah bewirtschafteter Flächen in Österreich zeichnen. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund legen wir daher Flächen an der Autobahn fest, die wir zu standortgerechten Blumenwiesen entwickeln wollen.

Abgeschlossen wurden im vergangenen Jahr ein Projekt zur humusarmen Begrünung: Dabei wird eine weniger fruchtbare Erde genutzt, die besser der natürlichen Bodenzusammensetzung entspricht. Dies erleichtert den lokalen Pflanzen, sich anzusiedeln und sich gegen andere, anpassungsfähigere Arten zu behaupten. Weiteres aktualisierten wir die Broschüre „Natura 2000 und Artenschutz”. Diese enthält verschiedene Empfehlungen und Details für die Bauplanung von Verkehrsinfrastruktur.

Ziele für 2017:

  • Planung weiterer Grünbrücken
  • Erstellung des Ausgleichsflächenkatasters
  • Erstellung des Baumkatasters und der Forsteinrichtung

Betroffene Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG):

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Boden-degradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
  • Bis 2020 im Einklang mit den Verpflichtungen aus internationalen Übereinkünften die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land- und Binnensüßwasser-Ökosysteme und ihrer Dienstleistungen, insbesondere der Wälder, der Feuchtgebiete, der Berge und der Trockengebiete, gewährleisten
  • Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern
GRI-Disclosures:
304-2
UNGC-Principles:
8