UNSER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ

Wir bekennen uns zum aktiven Klimaschutz und zur Dekarbonisierung. Das verlangt langfristig den vollständigen Verzicht auf fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Davon ist der Individualverkehr natürlich besonders betroffen. Wir unterstützen daher die Umstellung auf alternative Antriebssysteme und forcieren beim eigenen Energieverbrauch erneuerbare Energiequellen. Unser klares Ziel: Reduktion der Treibhausgase!

Laut der vom Umweltbundesamt errechneten Kennzahlen stiegen die Treibhausgas-Emissionen des Individualverkehrs auf unseren Straßen im Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr davor um 1,34% auf rund 6,5 Mio. t an. Durch die erforderlichen baulichen und betrieblichen Erhaltungsmaßnahmen an Autobahnen und Schnellstraßen kommen derzeit 26.000 t pro Jahr dazu. Für beide Emissionsquellen fühlen wir uns verantwortlich und wollen diese daher reduzieren.

Ausbau von Ladestationen und Elektroanschlüssen

Derzeit gibt es bereits 12 Schnellladestationen auf Autobahn-Raststationen. Bis zum Sommer 2018 sollen ca. zehn weitere Raststationen mit einer Hochleistungs-Ladeinfrastruktur ausgerüstet werden. Damit sind auf unseren Autobahnen und Schnellstraßen künftig auch Langstreckenfahrten mit Elektrofahrzeugen möglich. Wichtige Kriterien für die neue Infrastruktur sind Flexibilität und Ausbaubarkeit. Die Ladestationen werden mit allen gängigen Steckertypen ausgestattet, bieten eine Ladeleistung von max. 150 kW pro Ladepunkt (Stecker) und können bei Bedarf auf 350 kW aufgerüstet werden. Die ASFINAG errichtet im Rahmen dieses Projektes neue Netzanschlüsse mit einer Leistungsfähigkeit von bis zu 1,2 Megawatt pro Standort und stellt diese den zukünftigen Betreibern der Ladestationen zur Verfügung. Dadurch wird die Entwicklung einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur am ASFINAG-Netz beschleunigt.

Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Jahr an drei Rastanlagen Elektroanschlüsse für Kühlaggregate von Lkw, die bisher mit Diesel angetrieben wurden, installiert. Das reduziert sowohl CO2- als auch Lärmemissionen.

Weitere Park & Drive-Anlagen

Zur weiteren Unterstützung von Fahrgemeinschaften und der Erhöhung des Besetzungsgrads der PKW auf unserem Netz errichteten wir 2016 eine zusätzliche Park & Drive-Anlage in Enns West (57 Stellplätze), zwei weitere Anlagen in Haag und Enns wurden ausgebaut (+47 bzw. +39 Stellplätze). Damit erhöhte sich die Zahl unserer Park & Drive-Stellplätze mit Ende 2016 auf 1.039. 1.461 Plätze wurden bisher von anderen Körperschaften errichtet, sodass derzeit entlang unserer Autobahnen und Schnellstraßen 2.500 Plätze zur Verfügung stehen.

Multimodale Verkehrsinformationen incl. CO2-Ausstoß

2016 verbesserten wir unsere App „Unterwegs“: Der Routenplaner zeigt nun alle Varianten für einen Umstieg auf umweltschonendere Verkehrsmittel: Park & Ride-Anlagen, Züge, U-Bahnen, Busse etc. inklusive der jeweiligen CO2-Emissionen. Zusätzlich informiert die App in Echtzeit über Verkehrsbehinderungen auf der jeweils favorisierten Strecke.

Forschungsprojekt „BrennerLEC“

Mit der Autostrada del Brennero unterzeichneten wir 2016 einen Letter of Intent über die Zusammenarbeit beim Forschungsprojekt „BrennerLEC”. Damit sollen Einflüsse von reduzierten Geschwindigkeiten und verminderten Stop-and-Go-Situationen auf Verkehr und Umwelt untersucht werden.

Reduktion der Treibhausgase im laufenden Betrieb

Um unsere größten Energieverbraucher, die Tunnelanlagen, möglichst emissionsfrei zu machen, führten wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Effizienzmaßnahmen durch, beziehen seit 2016 unseren Strom nur mehr aus erneuerbarer Energie, investierten in die Erzeugung eigener Energie und bauen diese kontinuierlich aus: Beim Plabutschtunnel in Graz gewinnt bereits eine 300m2 Kollektorfläche Sonnenenergie für die Einfahrtsbeleuchtung. Bei acht Tunneln planen wir derzeit Photovoltaik- bzw. Kleinwasserkraftwerke vor Ort. Bei vier weiteren Tunneln und einem Rastplatz prüfen wir die Nutzung der dort vorhandenen Windkraft.

Die durch Tunnelanlagen verursachten Treibhausgas-Emissionen konnten damit – trotz quantitativen und qualitativen Ausbaus der Tunnel – von 22.100 t im Jahr 2012 um über 90% auf 2.100 t im Jahr 2016 reduziert werden. Der Anteil der erneuerbaren Energie stieg von 25% auf über 60%.

Auch bei unseren Gebäuden gelang uns durch Sanierungsmaßnahmen und Umstellungen bei den Heizanlagen eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 44%. Damit ist nun unsere Fahrzeugflotte der größte eigenverursachte Emittent.

Zu dem in den Energiebilanzen ausgewiesenen steigenden Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß unserer Fahrzeuge ist anzumerken, dass 2016 erstmals der komplette Fuhrpark erfasst wurde. Tatsächlich ist aber schon in den vergangenen Jahren durch die laufende Erneuerung der Flotte von kontinuierlich verbesserten Kennzahlen auszugehen. Dennoch sind unsere Fahrzeuge derzeit unser größter Emittent, und wir planen daher konkrete Schritte zur weiteren Reduktion der Treibhausgase: Bis 2020 sollen 20 Prozent der rund 500 Dienstwagen und Poolautos – also etwa 100 Fahrzeuge – mit elektrischem Antrieb ausgestattet sein. Das bedeutet, dass auch an den Arbeitsstätten unserer MitarbeiterInnen eine Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen muss. Mit dieser Ausrüstung wird daher 2017 begonnen.

Weniger Dienstreisen

Um Umweltbeeinträchtigungen durch Dienstreisen zu reduzieren, forcieren wir seit mehreren Jahren das Abhalten von Videokonferenzen. 2016 fanden durchschnittlich 2.550 Konferenzen pro Monat statt, das ist um 27,5% mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig wurden die Genauigkeit der Aufzeichnungen verbessert und eine direkte Verbindung für Videokonferenzen mit den ÖBB eingerichtet.

Nationale und internationale Kooperationen

2016 startete die Entwicklung einer österreichweiten Klimawandel-Schadens-Datenbank, an der sich auch die ASFINAG beteiligt. Seit 2015 beschäftigen wir uns verstärkt mit den zunehmenden Felsstürzen und Hochwässern. Im abgelaufenen Jahr wurden Gefahrenstellen begutachtet und Präventionsmaßnahmen eingeleitet. Zusätzlich begann eine internationale Zusammenarbeit zum Klimawandel in der Conference of European Directors of Roads (CEDR).

Schlüssel-Kennzahlen (KPI)
Direkte THG-Emissionen durch Autoverkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen (2015 in 1000 t) 6.527
THG-Emissionen Betrieb (in 1000 t CO2-Äq.) 26,2
THG-Emissionen Betrieb/ Fahrleistung (t CO2-Äq./mio km) 0,85
Anteil erneuerbarer Energie 61%

Ziele für 2017:

  • Errichtung weiterer E-Tankstellen entlang unserer Autobahnen und Schnellstraßen
  • Neues LKW-Mautsystem mit veränderter Einrechnung von Treibhausgas- und Lärmemissionen
  • Reduktion der Treibhausgase im laufenden Betrieb
  • Weiterer Ausbau der eigenen Energieerzeugung
  • Verbesserung der Energieeffizienz in allen Tätigkeitsfeldern
  • Schrittweise Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge und Einrichtung dafür notwendiger interner Ladestationen

Betroffene Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG):

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
  • Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen
  • Bis 2030 die internationale Zusammenarbeit verstärken, um den Zugang zur Forschung und Technologie im Bereich saubere Energie, namentlich erneuerbare Energie, Energieeffizienz sowie fortschrittliche und saubere Technologien für fossile Brennstoffe, zu erleichtern, und Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien fördern
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  • Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  • Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken
  • Klimaschutzmaßnahmen in die nationalen Politiken, Strategien und Planungen einbeziehen
GRI-Disclosures:
203-1, 302-1, 305-1, 305-2, 305-3, 305-4, 305-5
UNGC-Principles:
7, 8, 9